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NAGL-DOCEKAL, HERTA
österreichische, feministische
Philosophin, *1944
N. ist Professorin für Philosophie
an der Universität Wien. Sie ist seit mehreren Jahren Vorstandsmitglied
der Internationalen Assoziation von Philosophinnen (IAPh), Gründungsmitglied
der interdisziplinären Arbeitsgruppe Frauengeschichte an der Universität
Wien und Mitherausgeberin der Wiener Reihe. Themen der Philosophie der
Österreichischen Zeitschrift für Geschichtswissenschaften
und von L’Homme, Zeitschrift für feministische Geschichtswissenschaft;
außerdem seit 1993 Mitherausgeberin der Deutschen Zeitschrift
für Philosophie.
Ein Hauptthema in N.s Arbeiten ist
die Beschäftigung mit den Geschichtswissenschaften. In ihrem Buch
Die Objektivität der Geschichtswissenschaft, in dem sie sich
mit dem Historismus und dem narrativen Ansatz der Geschichtswissenschaft
auseinandersetzt, sieht sie in der Geschichte eine besondere Objektivität.
In ihren feministischen Veröffentlichungen kritisiert N. innerhalb
der Diskussion der Geschlechterdifferenz vor allem zwei Positionen: Autorinnen
wie Hélène Cixous, Luce
Irigaray und Julia Kristeva wirft sie vor,
eine weibliche Wesensart zu unterstellen, die im Gegensatz zur männlichen
steht. N. verlangt die Abschaffung jeglicher Essentialismen, sie fordert
die genaue Untersuchung, wie Geschlechterrollen als symbolische und soziale
Konstruktionen Wirklichkeit formen und geformt haben.
Werk: Ernst
von Lasaulx. Ein Beitrag zur Kritik des organischen Geschichtsbegriffs,
1970; Die Objektivität der Geschichtswissenschaft. Systematische Untersuchungen
zum wissenschaftlichen Status der Historie, 1982; Neue Ansätze in
der Geschichtswissenschaft, (hg. mit F.M. Wimmer), 1984; Tod des Subjekts?
(hg. mit H. Vetter), 1987; (Hg.in) Wittgenstein und die Philosophie des
20. Jahrhunderts, 1989; (Hg.in) Feministische Philosophie, 1990; Denken
der Geschlechterdifferenz. Neue Fragen und Perspektiven der Feministischen
Philosophie (hg. mit H. Pauer-Studer), 1990; Postkoloniales Philosophieren
(hg. mit F.M. Wimmer), 1992; Jenseits der Geschlechtermoral (hg. mit H.
Pauer-Studer), 1993.
Nantes
Y Barrera, Olive Sabuco de - Sabuco de Nantes Y
Barrera, Olive
Newcastle,
Margaret of - Cavendish, Margaret
NIKARETE VON MEGARA
griechische Anhängerin der megarischen
Philosophie, um 300 v.u.Z.
N. war eine Schülerin des Stilpon
und wahrscheinlich eng mit ihm befreundet.
Die zwei über N. berichtenden
Quellen übermitteln kaum Wissen über sie. Man spricht von ihr
als einer Hetäre mit ausgezeichneter Bildung, die mit Stilpon studierte.
NOGAROLA, ISOTTA
italienische Gelehrte, *1418 in Verona,
†1466 in Venedig
N. und ihrer Schwester Ginevra wurden,
obwohl sie Mädchen waren, in ihrem Bildungsdrang sehr gefördert.
Sie erhielten Lateinstunden und wurden in den Klassikern und Kirchenvätern
unterrichtet.
In der Zeit zwischen 1434 und 1440
korrespondierten die Schwestern mit den bedeutensten Humanisten der Renaissance.
Vielleicht vom Beispiel ihrer Schwester Ginevra abgeschreckt, die nach
ihrer Heirat das Studium abbrach, legte N. ein selbsternanntes Keuschheitsgelübde
ab. Daraufhin verbrachte sie, zurückgezogen vom Rest der Familie,
ihr Leben allein in der Bibliothek im Hause ihrer Mutter.
N.s berühmtestes Werk entstand
aufgrund eines lebhaften Briefwechsels mit dem Humanisten Foscarini. Ausgelöst
wurde er durch den Ausspruch des heiligen Augustinus, daß Eva mehr
Schuld an der Erbsünde trage als Adam. Im Dialog Über die
gleiche oder ungleiche Sünde Evas und Adams diskutiert N. deshalb
die Frage, ob die Frau dem Mann unterlegen sei.
Nußbaum
Martha - Craven Nußbaum, Martha
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