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HADEWIJCH VON ANTWERPEN niederländische Mystikerin,
1. Hälfte 13. Jh.
Werk: Sämtliche Werke, hg.v. J.O. Plassmann, 2 Bde, 1923; Visioenen, hg.v. J. van Mierlo, 1924–1926; Brieven, hg.v. J. van Mierlo, 1947; Strophische gedichten, hg.v. J. van Mierlo, 1942; Mengeldichten, hg.v. J. van Mierlo, 1952. HAMBURGER, KÄTE deutsche Philosophin und Literaturtheoretikerin,
Werk: Schillers Analysen des Menschen als Grundlegung seiner Geschichts- und Kultur-Philosophie, Dissertation 1922; Logik der Dichtung, 1957/1968; Philosophie der Dichter, 1966. Kleine Schriften. Stuttgarter Arbeiten zur Germanistik 25, 1976; Wahrheit und ästhetische Wahrheit, 1979; Das Mitleid, 1985. Sandra Harding Die Wissenschaften sind sexistisch. Mit dieser Feststellung traf die amerikanische Feministin Sandra Harding ihre Kollegen bis ins Mark. Denn sie hatten sich immer Objektivität auf die Fahnen geschrieben. Die feministische Kritik hat gezeigt, dass es damit nicht weit her ist. Hardings Ansatzpunkt sind ihr Spezialgebiet, die Sozialwissenschaften. Diesen weist sie nach, Frauen extrem zu benachteiligen. Nicht nur durch den Ausschluss der Frauen aus der Forschung, sondern vor allem durch sexistische Fragestellungen. Männer treffen die Entscheidungen, was erforscht wird und welche Bereiche gefördert werden. Die feministischen Wissenschaftstheorie will keine Frauen dominierte Wissenschaft dagegen setzen. Sie grenzt die Männer nicht aus, sondern will beiden Geschlechtern gerecht werden. Doch dazu muss die Geschlechtlichkeit thematisiert und darf nicht ignoriert werden. Hardings besonderes Anliegen, neben dem feministischen ist die Beachtung der nicht-amerikanischen Weltsicht. Afrika und Lateinamerika sind in einer von weißen Männern bestimmten Wissenschaft genauso marginalisiert wie die Frauen. Sie alle müssen in ein neues Wissenschaftsverständnis einbezogen werden. Erst wenn männliche und weibliche, weiße und farbige Blickwinkel bekannt sind, kann eine gemeinsame Sicht entstehen. Sie ergibt sich aus einer Vielfalt von Standpunkten, die Frauen, Männern und auch unterschiedlichen Rassen und Klassen gerecht werden können. Auszug aus dem Philosophinnen-Lexikon amerikanische Wissenschaftstheoretikerin, *29. März 1935 in San Francisco H. arbeitet als Professorin für Philosophie und ist Leiterin der Women’s Studies an der Universität Delaware. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich vorwiegend mit erkenntnis- und wissenschaftstheoretischen Fragestellungen.Durch ihre Arbeit in der amerikanischen Frauenbewegung entstand bei H. das Bedürfnis, feministische Perspektiven auch in ihren philosophischen Arbeitsbereich einzubringen, und zwar gerade in die Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie. So sollten die Grundlagen für ein verändertes Verständnis von Wissenschaft und Erkenntnis entstehen. Werk: Feminism and Methodology. Social Science Issues (Hg.in) 1987; Discovering Reality. Feminist Perspectives on Epistemology, Metaphysics, Methodology, and Philosophy of Science (hg. mit M.B. Hintikka), 1983; Feminism: Reform or Revolution? in: Women and Philosophy, hg.v. C.C. Gould/M.W. Wartofsky, 1980; Common Causes: Toward a Reflexive Feminist Theory; in: Women and Politics 3, 1983; Geschlechtsidentität und Rationalitätskonzeptionen, in: Denkverhältnisse, 1989; Feministische Wissenschaftstheorie, 1990; Whose Science? Whose Knowledge? Thinking from Women’s Lives, 1991; Ein Interview von Herlinde Pauer-Studer mit Sandra Harding, in: Die Philosophin 4, 1991. Agnes Heller Demokratie und Sozialismus, zwei Begriffe, die meist für unvereinbar gehalten werden. Bei der zeitgenössischen Philosophin Agnes Heller ziehen sich diese beiden Begriffe durch das gesamte Werk. Und für Heller sind sie nicht nur kompatibel, sie sollten sogar Bedingung jedes politischen Handelns sein. Beide müssen in einem Gleichgewicht stehen. Heller sieht darin ein Rezept für die Gestaltung einer ausgewogenen Gesellschaft. Die kapitalistische Konsumgesellschaft ist zu einseitig. Ihr macht Heller den Vorwurf, nur noch quantitative Bedürfnisse, nach Reichtum, Macht und Image zu erfüllen. Die momentane Wirtschaftskrise zeigt die Aktualität dieser Kritik. Denn solche Bedürfnisse sind maßlos und stehen gegen die Notwendigkeiten der Gemeinschaft. Hellers Lösung liegt in der Beachtung der qualitativen Bedürfnisse. Sie verlangen nach Wohlbefinden, Anerkennung und sinnvoller Arbeit. Und diese Bedürfnisse können befriedigt werden, denn sie orientieren sich an der Lebensqualität. Hierzu gehören aber auch radikale Bedürfnisse wie Freiheit, Solidarität und Gerechtigkeit. Sie konstituieren Menschsein und Menschenwürde. Scheinbare Gegensätze zu vereinbaren, zieht sich wie ein roter Faden durch Hellers Werk. Gefühl und Vernunft gehören für sie genauso untrennbar zusammen, wie Politik und Ethik. Ethische Regeln sind für eine Gemeinschaft der wichtigste Zusammenhalt Sie vereinen sich mit der Politik im Subjekt und seinen Pflichten. Pflicht ist für Heller eine subjektive Größe, nicht weil sie wilkürlich sind, sondern weil sie in Verbindung mit subjektiven Gefühlen steht. Denken und Fühlen stehen in einem Wechselverhältnis. Verbunden mit der Vernunft entsteht nach Hellers Theorie der Gefühle eine höhere Form der Emotion. Auszug aus dem Philosophinnen-Lexikon ungarisch/amerikanische Philosophin, *12. Mai 1929 in Budapest H. war die Schülerin des marxistischen Theoretikers Georg Lukács. Ihr unabhängiges Denken führte zum Ausschluß aus der Kommunistischen Partei wegen ‘falscher und revisionistischer Ideen’. Später wurde sie rehabilitiert und in die ungarische Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Nach dem erneuten Ausschluß ließ sie sich in den USA nieder, wo sie heute an der Hannah Arendt Hochschule in New York Philosophie und Politikwissenschaft lehrt.H. verfaßte weit über 30 Bücher und ca. 150 Artikel. Sie ist Trägerin des Lessing-Preises der Stadt Hamburg. H.s Werk hat drei Schwerpunkte: Gesellschaftstheorie, Ethik und die Frage nach dem Verhältnis von Gefühl und Vernunft. H.s Theorie der Gefühle ist auch die Basis für einen neuen Ansatz in der Erkenntnistheorie. Dessen Ziel ist es gefühlsbetonte Urteile mit kritischen Überlegungen zu koordinieren. Im ständigen Austausch mit den Gefühlen und Gedanken anderer soll die eigene Kritik verifiziert werden. Werk: Alltag und Geschichte, 1970; Hypothesen über eine marxistische Theorie der Werte, 1972; Theorie der Bedürfnisse bei Marx, 1976/1980; Instinkt, Aggression, Charakter, 1977; Philosophie des linken Radikalismus, 1978; Das Alltagsleben, 1978/1981; Theorie der Gefühle, 1980; Das Leben ändern. Heller im Gespräch mit F. Adornato, 1981; Der sowjetische Weg, 1983; Der Mensch der Renaissance, 1988; The Postmodern Condition (mit F. Fehér) 1989; A Philosophy of Morals, 1990. HELOÏSE französische Gelehrte, *1100/01,
†1164
Werk: Epistolae Heloisae, in: Migne: Patrologia Latina, 176; Problemata Heloissa, in: Migna: Patrologia Latina, 178, S. 677-730; The Letters of Abelard and Heloise, 1942/1974; P. Abaelard: Der Briefwechsel mit Heloisa, 1989.
mittelalterliche Äbtissin und
Gelehrte, 12. Jh.
Werk: Hortus Deliciarum. (Textauszüge mit 12 Kupfertafeln), in: Ch. M. Engelhardt: Herrad von Landsberg, 1818.
schweizerische Philosophin, *13.
Juli 1910 in Genf
Werk: L’etre et la form, 1946; Die Illusion. Der Weg der Philosophie, 1956; Die Ideologien und die Wirklichkeit. Versuch einer politischen Ordnung, 1957; Aktuelle Probleme der Freiheit, 1973; Begegnung, 1975; Von der Einheit des Menschen, 1978; Voraussetzungen der Freiheit in den Medien, 1982; Die Unfähigkeit, Freiheit zu ertragen, 1987; Schwierige Freiheit. Gespräche mit Jeanne Hersch, hg.v. G. und A. Dufour-Kowalska, 1987; Quer zur Zeit, 1989; Karl Jaspers, 1990; Das Recht, ein Mensch zu sein , 1990; Die Hoffnung, Mensch zu sein, 1990; Das philosophische Staunen. Einblicke in die Geschichte des Denkens, 1992.
mystische Theologin, *1098 bei
Alzey, †1179
Werk: Teilausgaben in: Migne, Patres Latini 197; J.B. Pitra: Analecta Sacra 8, 1882; Causae et curae, hg.v. P. Kaiser, 1903/1980; Scivias, hg.v. A. Führkötter/A. Carlevaris, Corpus Christianorum continuatio mediaevalis (CCCM) 43, 43A, 1978; Vita sanctae Hildegardis, hg.v. M. Claes, CCCM 126, 1993; Epistolarium p.1, hg.v. L. van Acker, CCCM 91A, 1991/1993; Liber vitae meritorum, hg.v. A. Carlevaris, CCCM 90, 1995; Heilkunde, 1957; Briefwechsel, 1965; Welt und Mensch, 1965; Lieder, hg.v. P. Barth, 1969; Der Mensch in der Verantwortung (L. vitae meritorum), 1972; Wisse die Wege, 1990; Das Buch von den Steinen, 1979; Naturkunde, 1980. deutsche Philosophin, *1758 in
Altona, †1829 auf Teldau bei Boitzenburg
Werk: Bemerkungen über die Fehler unserer modernen Erziehung von einer praktischen Erzieherin, 1791; Über die Bestimmung des Weibes zur höheren Geistesbildung, hg.v. B. Rahm, 1982/1984; Beurteilung über Elisa, oder das Weib wie es sein sollte, 1799; Die Frau ist frei geboren. Texte zur Frauenemanzipation, Bd. I, 1789–1870, hg.v. H. Schröder, 1979.
HYPATIA VON ALEXANDRIA griechische Mathematikerin und Philosophin, *ca. 370, †415 n.u.Z.H. war die Tochter des Mathematikers und Astronomen Theon von Alexandria. Ihre philosophische Ausbildung erhielt sie im Museum und vermutlich in der neuplatonischen Schule in Alexandria, deren Vorsteherin sie später wurde. Es ist überliefert, daß H. als Frau den Philosophenmantel nahm und damit einen traditionellen Männerberuf ausübte. Ihre Lehrtätigkeit umfaßte das gesamte Gebiet der Philosophie (im damaligen Verständnis), wozu neben der speziellen Philosophie die Mathematik, Mechanik und Astronomie gehörte. Ihre Schülerzahl war sehr groß und den Quellen zufolge bewunderten alle ihre Weisheit und Eloquenz. H.s Hauptleistungen scheinen in der Lehre gelegen zu haben, der mündlichen Wissensvermittlung in der neuplatonischen Schule. Von Suidas werden drei Werke genannt: Der Kommentar zu Diophantus, ein arithmetisches Werk; Der Kommentar zu den Kegelabschnitten des Apollonius von Perga, ein geometrisches Werk; Der astronomische Kanon. Hinzu kommt noch die Anleitung zur Anfertigung eines Astrolabiums (astronomisches Winkelmeß-Instrument) und Angaben zur Herstellung eines Hydroskops. |
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