Lexikon

Zeittafel


Themen







AGLAONIKE griechische Astronomin, ca. 6./5. Jh. v.u.Z.
A. war die Tochter des Hegetor (oder Hegemon) von Thessalien; sie taucht  als Aglaonike und Aganike auf. Erwähnt werden beide Namen in Verbindung mit Astronomie, Astrologie und der Vorhersage von Mondfinsternissen.
A. galt auch als eine zauberkundige Thessalierin, die wegen ihrer Zauberkräfte dem Götterzorn verfallen gewesen sein soll. Durch ihre Kenntnisse zeichnete sie sich als erste Astronomin aus. Sie gehörte offensichtlich zu den gelehrten Frauen, die sich in den Anfängen der Philosophie an der Erforschung der Naturgesetze beteiligten.

 
AGNESI, MARIA GAETANA

italienische Mathematikerin und Philosophin, *1718,  †1799
Schon mit 9 Jahren galt A. als Wunderkind; sie beherrschte Italienisch, Französisch, Deutsch, Latein, Griechisch und Hebräisch. Auch an den gelehrten Diskussionen im Elternhaus nahm sie teil. Ergebnis ist ihre Schrift Propositiones philosophicae, die sie mit zwanzig Jahren publizierte. Der Text besteht aus 191 Thesen und erstreckt sich über die gesamte damalige Naturwissenschaft. Darin verbindet sie die Newtonsche Physik mit der Metaphysik Malebranches. Auf diese Weise können die Grundbegriffe und Methoden der Naturwissenschaft erkenntnistheoretisch reflektiert werden.
Ergebnis ihrer mathematischen Forschungen ist der Text Instituzioni Analitiche. A. sichert darin die Grundlagen der Analysis, die sie in einer methodischen Ordnung präsentiert. Indem sie viele wichtige Kurven zum erstenmal mit Hilfe des Analysiskalküls untersucht und graphisch darstellt (z.B. an der nach ihr benannten Kurve Versiera), fördert sie die Systematisierung der analytischen Geometrie.

Werk: Oratio, qua ostenditur: Artium liberalium studia a Femineo sexu neutiquam abhorrere, in: Discorsi Accademici di varj autori viventi intorno agli Studj delle Donne, 1729, S. 91-105; Propositiones philosophicae, 1738; Instituzioni Analitiche ad uso della Gioventà italiana, 2 Bde., 1748.

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AISARA VON LUKANIEN

griechische Pythagoreerin, ca. 3. Jh. v.u.Z.
A. lebte in Unteritalien; sie wird auch mit Sara identifiziert, angeblich eine Tochter des Pythagoras.
Das von A. erhaltene Fragment aus ihrem Werk über die menschliche Natur wird auf das 3. Jahrhundert v.u.Z. datiert. A.s Schrift beinhaltet eine Naturgesetztheorie der dreigeteilten menschlichen Seele. Nach einem rationalen göttlichen Plan verfügt der Mensch a) über den Seelenteil der herrschenden Vernunft; b) über den Seelenteil des Mutes; c) über den Seelenteil des Begehrens/Verlangens. Die Seelenteile stehen in einem angemessenen Verhältnis zueinander, wie die Anforderungen des Lebens es verlangen. Wichtig ist ein geordnetes harmonisches Zusammenspiel, was zu einem ausgeglichenen Leben führt.


AKSELROD, LJUBOV IZAAKOVNA

russische, politische Philosophin, *1868 in Tunimowitze (Brest), †1946
A. war in der kommunistischen Partei sehr aktiv und verfaßte mehrere philosophische Aufsätze. In den Jahren 1917 bis 1920 unterrichtete sie an der Rambowsk Universität; 1920 wurde sie zur Professorin der Staatlichen Moskauer Universität ernannt. Von 1921-1923 leitete sie das Philosophische Seminar im Institut der Roten Professoren. Von 1923 bis in die 40er Jahre war sie am Institut für Wissenschaftliche Philosophie und an der Staatlichen Akademie der Wissenschaften (Soziologische Abteilung) tätig.
In ihrer Philosophie folgt A. den Ansichten von Karl Marx, Friedrich Engels und G. Plekhanov. Sie sah ihre Aufgabe in der Erforschung und Bekanntmachung der Theorie des Marxismus. Die Geschichte der Philosophie betrachtete sie als ein Gebiet des abstrakten menschlichen Gedankens. A. publizierte Aufsätze gegen den philosophischen Realismus, Kants Erkenntnistheorie und den Neukantianismus.

Werk: O Problemakh Idealizma, 1905;  Karl Marks kak Filosof, 1924; Protiv Idealizma, 1924.


AMORÓS, CELIA

spanische Philosophin und Feministin, *18.5.1944 in Valencia
A. begann ihre Lehrtätigkeit als Professorin der Philosophie an der Universität Valencia. Später wechselte sie an die UNED (Spanische Fernuniversität) und hat seit 1985 an der Madrider Universidad Complutense einen Lehrstuhl für Philosophiegeschichte inne.
A. ist die erste feministische Philosophin Spaniens. Ihre Beiträge zur Theorie des Feminismus gehen von drei verschiedenen Standpunkten aus, die ihr gesamtes Werk durchziehen: 1. Erkenntnistheorie - die Beziehung zwischen Feminismus, Philosophie und patriarchalem Vernunftprinzip; 2. Ethik und Feminismus; 3. Politik - der Feminismus als soziale Bewegung.
Parallel zu ihren philosophischen Reflexionen hat sie eine Theorie der patriarchalen Macht aufgestellt. Frauen sind von der Machtausübung ausgeschlossen. Bisher werden ausschließlich Männer zu Bürgern erklärt und nur sie erkennen sich untereinander als Gleichgestellte an. Frauen können nur daran teilhaben, wenn sie sich verbünden. Sie müssen ein alternatives Geschlecht konstruieren, so A.s Fazit.

Werk: Hacia una crítica de la razón patriarchal, 1985; Sören Kierkegaard o la subjetividad del caballero, 1987; Mujer. Participación, cultura polític y Estado, 1991; Es nuevo aspecto de la polis, in: La balsa de la Medusa 19-22, 1991, S. 119-135.

AMPHIKLEIA
griechische Neuplatonikerin, 4. Jh. n.u.Z.
A. war die Frau des Ariston und die Schwiegertochter des Iamblichos. Philosophisch stand sie wahrscheinlich in der Tradition des Neuplatonismus, wie ihn Plotin begründet und sein späterer Schüler Porphyrios sowie dessen Schüler Iamblichos vertreten haben.

ANDREAS-SALOMÉ, LOU

russische Schriftstellerin und Philosophin, *13. Februar 1861 in St. Petersburg,  †1937 in Göttingen
A. gehörte zu den bekanntesten Schriftstellerinnen ihrer Zeit, ihre Werke werden auch heute noch aufgelegt. Aufsehen erregte A. zu Lebzeiten besonders durch ihren Lebenswandel. Sie lebte mit Paul Rée, Friedrich Nietzsche und später mit Rilke zusammen.
Als Philosophin hat sie sich vor allem durch ihre Beschäftigung mit der Psychoanalyse einen Namen gemacht. Ihr Interesse war weniger die therapeutische Anwendung. Sie wollte durch Erkenntnisse aus der psychoanalytischen Erfahrung zu philosophischen Grundmustern gelangen.

Werk: Zum Typus Weib, in: Imago 3, 1914, S. 1-14; Anal und Sexual, in: Imago 4, 1916, S.249-273; Narzißmus als Doppelrichtung, in: Imago 7, 1921, S. 361-386; Was daraus folgt, daß es nicht die Frau gewesen ist, die den Vater totgeschlagen hat, in: Almanach für das Jahr 1928, S. 25-30; Mein Dank an Freud, 1931; Die Erotik, 1979; Friedrich Nietzsche in seinen Werken, 1983; Lebensrückblick. Grundriß einiger Lebenserinnerungen, hg.v. E. Pfeiffer, 1984


ANGELA VON FOLIGNO

mittelalterliche Mystikerin, *1248/49 in Foligno (Umbrien),  †1309
A.s Mystizismus ist geprägt von einer besonders strengen Askese. Ihr Glaube war vom Denken Franz von Assisis beeinflußt. Nach einer Vision in der Kirche S. Francesco in Assisi fühlte sie sich diesem Heiligen besonders zugetan.
Theoretisch umgesetzt hat sie ihre Frömmigkeit in ihrer geistlichen Autobiographie, der Memoriale. Darin beschreibt sie den Weg der Buße, den die Seele zu Gott zurücklegt in 30 Schritten.

Werk: L. Thier/A. Calufetti (Hg.Innen): Il libro della Beata Angela da Foligno, 1985.

ANSCOMBE, GERTRUDE ELIZABETH MARGARET

englische Sprachphilosophin, *1919
A. ist eine der bekanntesten englischen Philosophinnen und gilt als wichtige Vertreterin der modernen Sprachphilosophie. Sie hatte Forschungsaufträge in Oxford und Cambridge; dort machte sie Bekanntschaft mit Ludwig Wittgenstein. 1946-70 war sie Mitglied des Somerville College, Oxford; anschließend wurde sie Professorin für Philosophie in Cambridge.
A.s Werk steht im Kontext der analytischen Philosophie der Alltagssprache und dreht sich um drei Hauptachsen: 1. die Übersetzung und Herausgabe des Werkes von Ludwig Wittgenstein. In ihrer Einführung zu Wittgensteins Tractatus Logico-Philosophicus, An Introduction to Wittgenstein's Traktatus, analysiert A. vor allem den frühen Wittgenstein im Kontext seiner logischen Grundlagen. 2. ihre Studien zur Geschichte der Philosophie, insbesondere in ihrem Text Three Philosophers, der sich mit Aristoteles, Descartes und Hume befaßt; 3. ihre Beiträge zu einer analytischen Philosophie der Handlung und des Verstandes. Wichtig hier vor allem der Text Intention, ein entscheidender Beitrag zu den Problemen der Handlungsphilosophie.

Werk: Symposium. The Principle of Individuation, 1953; Absicht, 1986; An Introduction to Wittgenstein's Traktatus, 1959 (mit P.T. Geach); Three Philosophers, 1961; Practical Reason, 1974; Times, Beginnings and Causes, 1975; Intention and Intentionality, hg.v. C. Diamond, 1979; The Collected Philosophical Papers, 3 Bde., 1981; From Parmenides to Wittgenstein, 1981; Metaphysics and the Philosophy of the Mind, 1981; Ethics, Religion and Politics, 1981; Private Ostentive Definition, 1988.

ANTHONY, SUSAN B.

amerikanische Feministin, *1820, †1906
Entgegen ihrem bürgerlich-religiösen Hintergrund kämpfte A. schon früh für die Rechte der Frauen und Farbigen. Sie arbeitete als Journalistin und Sprecherin militanter Gruppierungen. Zusammen mit Cady Stanton und M. Cage veröffentlichte sie eine ausführliche Geschichte der Frauenbewegung. A. war eine radikale Feministin, die neben dem Wahlrecht vor allem für die Selbstbestimmung der Frauen und gegen ihre wirtschaftliche Ausbeutung kämpfte. Nach der Spaltung der feministischen Bewegung in zwei Richtungen, übernahm A. zusammen mit Stanton die Leitung der radikalen National Woman Suffrage Association. Der andere Teil, die American Woman Suffrage Association, wurde von Lucy Stone und Julia Ward Howe weitergeführt.

Werk: The Status of Woman, Past, Present and Future, in: The Arena, May 1897; Woman's Half Century of Evolution, in: North America Review, December 1902; History of Woman Suffrage, Bd. 4 (mit I. Harper), 1903.

Aragona, Tullia de - D'Aragona, Tullia

ARENAL, CONCEPCIÓN

spanische Soziologin und Essayistin, *1820  in El Ferrol, †1893 in Vigo
A. mußte sich ihre Bildung autodidaktisch aneignen. Sie verkleidete sich als Mann, um an Vorlesungen teilnehmen zu können. Zusammen mit Antonio Guerola gründete A. die Zeitschrift La voz de la Caridad, in der sie ungefähr 500 Artikel veröffentlichte. Ihr Interesse galt dem Strafrecht und der Soziologie.
A.s Hauptforderung war die Schaffung sozialer Gleichheit, Freiheit und Gerechtigkeit. Dieses Ziel führte A. zu feministischen Überlegungen, die in den Veröffentlichungen La mujer del porvenir (1861) und La mujer de su casa (1881) zusammengetragen sind. Darin entlarvt sie die pseudowissenschaftlichen Argumente der geistigen und moralischen Minderwertigkeit der Frau. Außerdem greift sie die zu ihrer Zeit übliche gesetzliche Herabsetzung der Frau an.

Werk: La mujer del porvenir, 1861; La mujer de su casa, 1881; La Emancipación de la mujer en España, 1974; Obras completas, 1994. 


Arendt, Hannah 
 
deutsch/amerikanische Philosophin, *14. Oktober 1906 bei Hannover, †4. Dezember 1975 in New York
Hannah Arendt ist die bekannteste deutschstämmige Philosophin des 20. Jahrhunderts. Sie gehört zu den wenigen Frauen in der Philosophiegeschichte, der von den männerdominierten akademischen Zirkeln die Anerkennung nicht verwehrt wurde. Bereits in jungen Jahren kam sie mit den bekanntesten deutschen Philosophen des Jahrhunderts in Kontakt. Sie studierte bei Heidegger und Bultmann, später bei Husserl und Jaspers, wo sie 1928 mit der Dissertation Der Liebesbegriff bei Augustin (1929) promovierte. Aufgrund ihrer jüdischen Abstammung war eine Universitätskarriere für A. nicht möglich. Und das Judentum war auch Arendts erstes Forschungsthema. Die Biographie Rahel Varnhagen. Lebensgeschichte einer deutschen Jüdin aus der Romantik, zeigt die Zeit der jüdischen Salons, Aufenthaltsort der Parias und Parvenüs. A. stellt die Theorie auf, daß die Juden immer gefangen bleiben zwischen den Gegensätzen Paria und Parvenü, zwischen Unterdrückung und völliger Aufgabe ihrer Identität. Während der Emigration und dem Krieg schrieb sie zahlreiche Artikel. Ihre großen philosophischen Arbeiten entstanden ab den 50er Jahren.
A.s Gesamtwerk hat zwei Schwerpunkte, zum einen ihre politischen Texte, die vor allem die Unterdrückung und die Möglichkeiten der Befreiung daraus zum Thema haben, und zum anderen ihre philosophischen Texte, in denen sie den theoretischen Überbau zur Befreiung liefert. Ihre beiden philosophischen Haupttexte Vita activa und Vom Leben des Geistes sind so angelegt, daß sie zusammen das ganze Spektrum des menschlichen Denkens und Handelns umfassen. A.s politisch-historisches Hauptwerk The Origins of Totalitarism analysiert die Konzentrationslager der Nazis. Sie sind grundlegende Institutionen einer durch Ideologie und Terror geprägten Staatsform. In der von ihr bevorzugten Dreiteilung beschreibt sie Antisemitismus, Imperialismus und Rassismus und entwickelt ihre Theorie des Totalitarismus. 1958 erschien ihre Philosophie des Handelns, des Herstellens und Arbeitens, The Human Condition. Darin formuliert sie den Glauben an politische Freiheit, denn das Handeln ist das Vermögen etwas Neues anzufangen. 1961 war A. als Berichterstatterin des New Yorker beim Eichmann-Prozeß anwesend. Das daraufhin entstandene Buch Eichmann in Jerusalem, erregte großes Aufsehen und Kritik, machte A. aber auch international bekannt.

Neben ihren zahlreichen Publikationen übte Arendt eine umfangreiche Lehrtätigkeit an amerikanischen Universitäten aus. Sie erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter den Lessing-Preis, die Emerson-Thoreau Medaille, den Sigmund-Freud-Preis, den Kopenhagener Sonning-Preis.

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Werk: Sechs Essays, 1948; Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, 1955; Fragwürdige Traditionsbestände im politischen Denken der Gegenwart, 1957; Wahrheit, Freiheit und Friede, 1958; Die Krise in der Erziehung, 1958; Rahel Varnhagen, 1959; Vita Activa oder Vom tätigen Leben, 1960; Über die Revolution, 1963; Eichmann in Jerusalem, 1964; Benjamin - Brecht, 1971; Wahrheit und Lüge in der Politik, 1972; Crisis of the Republic, 1972; Macht und Gewalt, 1975; Die verborgene Tradition, 1976; Gespräche mit Hannah Arendt, 1976; The Jewish as Pariah, 1978; Vom Leben des Geistes, 1979; Briefwechsel 1926–1969, 1985; Das Urteilen, 1985; Zur Zeit, 1986; Essays & Kommentare. I. Nach Auschwitz, II. Die Krise des Zionismus, 1989; Menschen in finsteren Zeiten, 1989; Was ist Existenzphilosophie? 1990; Israel, Palästina und der Antisemitismus, 1991; Was ist Politik? 1993; Besuch in Deutschland, 1993; Übungen im politischen Denken I. Zwischen Vergangenheit und Zukunft, 1994; Essays in Understanding: 1930–1954, 1994.

ARETE VON KYRENE

kyrenaische Philosophin, ca. 400-330 v.u.Z. 
A. war die Tochter des Aristippos von Kyrene, dem Begründer der kyrenaischen Schule in Athen. Die kyrenaische Philosophie ist eine auf dem Hedonismus beruhende Lehre. Lustvolle und unlustvolle Empfindungen bilden die Gewißheit des Lebens. Ziel ist es, zu einer durch Einsicht gewonnenen Lust zu gelangen.
A. war die Schülerin ihres Vaters, auch sie unterrichtete später ihren Sohn. Überlieferungen zufolge hat sie sowohl Moralphilosophie als auch Naturlehre und Naturgeschichte gelehrt.
Ihr Werkverzeichnis umfaßte wahrscheinlich die Schriften: Vom Ackerbau der Alten, Von den Wundern des Berges Olympus, Von der Bienenzucht, Von der Kindererziehung, Von den Mühseligkeiten des Alters, Von den Kriegen der Athenienser, Vom Leben des Sokrates, Von der Unglückseligkeit der Frauen, Von der Eitelkeit der Jugend, Von der sokratischen Republik, Von der Tyrannei, Von der Vorsorge der Ameisen.


ARIGNOTE VON SAMOS

griechische Pythagoreerin, um 500 v.u.Z.
A. war eine Tochter der Theano von Kroton und des Pythagoras, deren Schülerin sie war; außerdem war sie die Schwester von Myia, Damo.
Über das Leben A.s ist nichts weiter bekannt, außer daß sie eine der ersten Pythagoreerinnen war. Es sind nur einige Titel ihrer philosophisch-mystischen Werke überliefert, von denen allerdings keine Zeile erhalten blieb. Nach der antiken Überlieferung schrieb sie Verse über die Mysterien der Demeter, Epigramme über Heilige Worte, eine Schrift über die Einweihung in die Dionysos-Mysterien und andere philosophische Arbeiten.

ARRIA DIE ÄLTERE (I)

römische Stoikerin,  42 n.u.Z.
A. war verheiratet mit Caecina Paetus; sie war die Mutter von Arria der Jüngeren. Berühmt wurde A. durch ihre heroische Haltung beim Tod ihres Sohnes und ihres Mannes. Es ist überliefert, daß A. (I), A. (II) und Fannia stoische Philosophinnen waren, auch wenn sie diese nicht als Beruf ausübten.


ARRIA DIE JÜNGERE (II)
römische Anhängern der Stoa, *vor 30,
Unach 96 n.u.Z.
A. war die Tochter von Arria der Älteren. Sie war verheiratet mit P. Clodius Thrasea Paetus und ist die Mutter der Fannia.


ASPASIA VON MILET

griechische Rhetorikerin, ca. *470, †410 v.u.Z.
A. war die zweite Frau des Staatsmannes Perikles. Sie nahm regen Anteil am politischen Geschäft ihres Mannes und ihr wurde sogar vorgeworfen, den samischen und peloponnesischen Krieg mit veranlaßt zu haben.
A. unterhielt einen Salon, in dem das sophistisch-philosophische Gespräch und der politische Austausch gepflegt wurden. Auch der junge Sokrates suchte das Gespräch mit A.
Einblick in A.s Redekunst gibt der platonische Dialog Menexenos. Darin geht es um den kunstvollen Aufbau einer Beerdigungsrede, die Leben und Taten der Toten würdigen soll. Sokrates stellt A. als seine Lehrerin der Rhetorik vor (wie in ähnlicher Weise Diotima seine Lehrerin in der Eros-Rede im Symposion war). Er betont auch, daß sie andere zu vortrefflichen Rednern ausgebildet habe.


ASTELL, MARY

englische Philosophin und Feministin, *1666 in Newcastle-upon-Tyne, †1731
A. ist eine frühe Feministin und Aufklärerin. Ihre Themen waren die Frauenbildung und die Praktiken des bürgerlichen Heiratsmarktes.
Eng verbunden mit diesen Problemen ist die Frage nach der Natur, der Intelligenz und der Seele der Frau. A. setzte damit auch die Diskussion um die Rechtmäßigkeit ihrer Unterdrückung in Gang. Die Hauptaussage in A.s gesamten Texten ist, daß Frauen über genausoviel Rationalität und Vernunft verfügen wie Männer. Die Unterschiede zwischen beiden Geschlechtern führt sie in erster Linie auf die Erziehung zurück. Deshalb sei die gleiche Förderung und Bildung für Frauen notwendig.
A.s Ziel war es nicht, daß Frauen politische Ämter oder Machtpositionen in der Wirtschaft einnehmen sollten. Sie sollten vor allem ihre schmückende Rolle im Privatleben der Männer aufgeben; d.h. die Energie für eine intellektuelle Bildung müsse in erster Linie von den Frauen selbst ausgehen.

Werk:A Serious Proposal to the Ladies, Teil I, 1694, Teil II, 1697; Letters Concerning the Love of God, 1695; Some Reflections upon Marriage, 1700; Moderation truly Stated, 1704; A Fair Way With the Dissenters and their Patrons, 1704; An Imperial Enquiry into the Causes of Rebellion and Civil War in this Kingdom, 1704; The Christian Religion, 1705; Bart'lemy Fair: Or, An Enquiry after Wit, 1709; B. Hill (Hg.in): The First English Feminist. Reflections Upon Marriage and other writings by Mary Astell, 1986, Reflexionen und Vorschläge (enthält deutscher Übersetzung des Proposal und der Reflections), Aachen 2000


Athenais - Eudoxia
Aubry, Marie - Gouges, Olympe de

AXIOTHEA VON PHLIUS

griechische Schülerin Platons, um 350 v.u.Z.
A. wurde als Schülerin Platons zusammen mit Lastheneia von Mantineia bekannt. Nach seinem Tod besuchten sie die Akademie weiter, und Platons Nachfolger Speusippos wurde ihr Lehrer. Es ist überliefert, daß beide Frauen Männerkleidung trugen, wenn sie die Akademie betraten.

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