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Philosophin des Monats November

Laura Cereta

Die Renaissance war die Zeit der Philosophinnen. Sie wurden als Wunderkinder vorgezeigt und hofiert, doch mit der Heirat musste der Bildungsdrang enden.

Laura Cereta, die am 30. November 1499 starb, ist hier die Ausnahme. Nach Beendigung der Hausarbeit setzte sie ihre Studien fort, pflegte Briefwechsel mit Philosophinnen und Philosophen ihrer Zeit. Wie im Humanismus üblich war ihr Thema die Moralphilosophie. Doch Cereta war auch eine frühe Verfechterin der Frauenrechte und der Frauenbildung. Es hat fast 500 Jahre gedauert, ihre Forderungen durchzusetzen.

Dem Thema Frauenbildung widmete Cereta insgesamt fünf Briefe. Einzigartig sind davon zwei Schmähschriften, die an einen Bibulus Sempronius (fiktiver Name ewiger Trunkenbold) und einen Lucilia Vernacula (gemeiner Sklave) adressiert sind. Cereta verwahrt sich darin gegen die verlogene Schmeichelei der Männer. Eine Lobrede auf Cereta und ihre Intelligenz durchschaut sie als Herabsetzung aller anderen Frauen. Sie bekräftigt den Bildungsanspruch der Frauen, und deren gleiche geistigen Fähigkeiten.

Auch mit ihren Geschlechtsgenossinnen geht Cereta ins Gericht. In ihrem Brief an Vernacula kritisiert sie, dass viele Frauen ein luxuriöses Lebendem intellektuellen vorziehen. Frauen, die sich von Mode und Luxus abhängig machen wirft sie vor, die Ausübung der Tugenden zu vernachlässigen. Solche Frauen verunglimpfen nicht nur sich selbst, sondern ihr ganzes Geschlecht. Diese Gegenüberstellung von Keuschheit und Schönheit ist auch bezeichnend für das humanistische Denken. Cereta rät den Frauen sich selbst zu befreien, indem sie ihr Leben durch das Studium verbessern. Denn im Lernen sei die Frau dem Mann nicht mehr untergeordnet, sondern gleichberechtigt.

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