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Philosophin des Monats Oktober
Sarah Kofmann ,,Möglicherweise
werde ich eines Tages meine Autobiographie schreiben. Gleichzeitig
schiebe ich die Entscheidung vor mir her, als ob ich damit mein
Todesdatum verschieben würde.'' Dieser Satz, den die
französische Philosophin in einem Interview äußerte,
rückte am 15. Oktober 1994 in ein neues Licht, als sie den
Freitod wählte. Sarah Kofman hat ihr Todesdatum bestimmt,
allerdings ohne eine Autobiografie zu hinterlassen. In den frühen 80er Jahren wandte Kofman ihre Aufmerksamkeit feministischen Themen zu. Beispielhaft dafür ist ihre Interpretation des Begriffs der Achtung bei Kant. Sie beschreibt Achtung als ein moralisches Gefühl, das den Frauen aufgrund ihrer Schwäche entgegengebracht wird. Die Frau selbst fordert die Achtung im Namen ihres Geschlechtes. Das Ergebnis ist eine paradoxe Situation, in der die Frau trotz ihre Schwäche zur Herrscherin wird. Sie regiert den Diener Mann, der sie dafür hasst. „Die Achtung der Frau ist immer die glorreiche, moralische Kehrseit des Frauenhasses der Männer.“ |
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